Tansania und der höchste Berg Afrikas - Bike
Wenige Kilometer weiter, ein Abstecher zum Chala See.
Nach dem kleinen Ausflug zum See machen wir uns auf nach Marangu. Wir übernachten dort lediglich, für die Bergsteiger unter uns ist Marangu ein bekannter Ort zum Start einer Begehung des Kibos. Dies ist, neben Shiro und Mawenzi, die höchste Erhebung des Kilimandscharo-Massivs.
Die Ankunft im Camp war heute relativ früh, und so hatten wir diesmal Zeit und konnten die Zelte in aller Ruhe aufbauen und die ersten Bierchen genießen. Bis es Abendessen gab, war noch Zeit und so haben wir die Gegend erkundet.
Vier Motorradfahrer fehlten noch. So langsam sollten eigentlich alle hier sein. Wir machten uns Sorgen. Auch nach dem Essen noch nix. Erst spät, es war schon lange dunkel sind die vier ins Camp gerollt.
Was war los? Panne? Nein, es war ihnen sichtlich peinlich, sie sind an der einzigen Kreuzung in Voi falsch abgebogen. Und, trotz Navi, haben sie nicht gemerkt das sie in die falsche Richtung fahren. Schließlich kommt man auch nach Marangu wenn man den Kili vorher umrundet. Allerdings sind dann über 500km zu fahren. O.k., sie haben ihren Fehler bemerkt und umgedreht. Jetzt sind sie glücklich hier bei uns.
Der nächste Tag beginnt gleich mal mit einem Abflug. Nicht aufgepaßt! Der Schlamm hier ist anders als zu Hause. Wie Schmierseife. Egal, nix passiert weiter geht's auf unserer Kiliumrundung die heute ansteht.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns vom Kili und machen uns auf den Weg nach Dar es Salam. Wir wollen heute die Hälfte des Weges schaffen. Mittlerweile haben sich kleinere Gruppen zusammengefunden die beim Fahrkönnen und der Routenwahl zusammenpassen. Unser kleines Grüppchen beschließt wieder mal eine andere Route als der Rest zu fahren.
Eine herrlich Tour durch die Usambara-Berge. Tolle Piste, schmale Singletrails, wacklige Brücken, steile und steinige Abfahrten, Schlammlöcher und überall tolle Ausblicke in die Ebene. Einfach super!
Übernachtung diesmal an einem Campingplatz auf halben Wege.
Gut ausgeschlafen soll es heute zum Indischen Ozean nach Daressalam gehen. Gleiche Prozedur wie jeden Morgen. Aufstehen, frühstücken, Zelt abbauen, packen und Gepäck im BuschMAN verstauen. Wir sind spät dran heute und alle anderen sind schon weg. Auch der LKW. Endlich, wir wollen los und was jetzt? Der Zünschlüssel von Ute ist nicht zu finden! Wahrscheinlich im Gepäck im LKW. SCHEIXXE.
O.k., müssen wir die Karre eben kurzschließen. Nach ner Stunde läuft die Beta und wir können endlich los. Nach ein paar Kilometern kommt ne Tankstelle. Ohne Schlüssel geht der Tank nicht auf. Heute ist nicht unser Tag. Wir hoffen das der Sprit reicht - Hoffentlich!
Nach einer kilometerlangen Rüttelpiste machen wir in Mkata Pause. Die Kinder sind immer die ersten die uns näher kennenlernen wollen. Ute hat extra Spielzeug mitgenommen. Diesmal ein Gummitwist. Wir zeigen den Kleinen wie's geht und haben eine Menge Spaß zusammen. Der Schneider nebenan beobachtet das Treiben. Ich denke er spekuliert auf den Gummitwist?
Auf, weiter! Der Verkehr in Daressalam ist, wie immer, chaotisch. Und jetzt geht das Benzin bei der Beta doch aus. Wieder Basteln. Wir befüllen den Tank von unten und kommen so schließlich im Camp, der Mikadi Beach Lodge an.
Wir bleiben hier ein paar Tage, und so ist am nächsten Tag eine Erkundung der Stadt angesagt. Das Camp liegt im Stadtteil Kigamboni. So ne Art Halbinsel. Wir müssen zunächst mit der Fähre Richtung Innenstadt.
Ein Tag auf Sansibar!
Mit Tuk-Tuks geht's vom Camp zum Hafen, und dann per Katamaran nach Sansibar. Das dauert zweieinhalb Stunden und entspannt den geschundenen Körper. Übernachtet wird in einem kleinen Hotel mit Dachterasse. Sundowner bzw. Frühstück wird dort eingenommen - Herrlich.
Am nächsten Tag steht eine "Spice-Tour" auf dem Programm. Sansibar ist ja für seine vielfältigen Gewürze bekannt. Früher wurde sie deshalb auch Gewürzinsel genannt. Wir entschließen uns stattdessen die Stadt zu erkunden und einen entspannten Tag zu verbringen.
Die Infrastruktur ist in keinem guten Zustand und stammt größtenteils noch aus der Kolonialzeit. Seitdem sich die Briten zurückgezogen haben steht die Insel unter der Verwaltung von Tansania.
So, die zwei Ruhetage sind vorbei und wir sind bereit für die Weiterfahrt. Fast 400km sind zu bewältigen bis zum Baobab Camp. Getankt wird noch in Daressalam. An der Bank müssen wir warten bis die Herrschaften öffnen - Irgendwann. Schließlich werden wir noch von korrupten Polizisten genötigt Wegezoll zu zahlen wegen angeblicher Mißachtung von Schildern. 30.000 Schilling wollen sie von mir. Da wir nur noch 14.000 ;-) dabei haben, geben sich die Polizisten auch damit zufieden. Was soll's, das sind umgerechnet etwa sieben Euro. Trotzdem verlassen wir die Stadt mit einem negativen Eindruck!
Der Weg zu Baobab Camp führt durch den Mikumi Nationalpark. Mit Tieren ist aber nicht zu rechnen da die Straße den Park teilt und Zäune für Sicherheit sorgen. Da die Strecke heute ausschließlich auf Asphalt ablaufen soll, haben wir natürlich eine Alternative und umfahren den Park nördlich auf Piste.
Natürlich gibt es unterwegs wieder Probleme zu lösen. Die Beta springt nicht mehr an und muß angeschoben werden. Da die Piste ca. 150km lang ist brauchen wir viel Zeit und es dämmert bald. Dann noch ein Plattfuß, schöne Scheixxe. Schließlich kommen wir im Dunkeln um 19.30 Uhr im Camp an. Wir wurden schon vermißt. Na gut, essen, Zelt aufbauen, schlafen. Theme Procedure as every Day.
Die folgende Etappe ist langweilig, deshalb wird auch nix berichtet. Interessant ist hingegen unser nächster Zeltplatz. Heute wird nämlich wild gecampt. Und so sieht er aus unser Platz. Ach ja, die Beta macht weiter Probleme. Das Heck ist gebrochen und wird abmontiert. Ute ist ziemlich frustriert mit ihrem Motorrad.
Am nächsten Morgen spring die Karre nicht mehr an. Auch schieben hilft nicht. Was nun? Benzin, Zündung, alles wird kontrolliert. Schließlich wird ein Exitus der Batterie festgestellt. Sie hat durch die viele Rüttelei aufgegeben. Ute und ich beschließen nach Mbeya zu fahren um dort eine neuen Batterie zu organisieren.
Nach gefühlten zwanzig Shops in denen wir waren, fanden wir schließlich beim Libanesen eine halbwegs passende Batterie. Man muß nehmen was man bekommt! Das Mopped springt nun wieder von alleine an, aber die Sitzbank läßt sich nicht mehr schließen. Aber da wir eh meist im Stehen fahren sollte das kein Problem sein.
Gerd und Bertl sind nicht mit uns nach Mbeya. Sie warten auf uns in Tikuyu im Landmark-Hotel. Dann sind es nochmal 80km Piste bis nach Matema am Malawisee. Diese Piste genießen wir, denn sie gibt außergewöhliche Ausblicke auf den See frei. Die Besiedelung ist für afrikanische Verhältnisse sehr dicht. Der Boden ist fruchtbar hier, deshalb wohl?
Das Camp am Matema Beach ist erreicht. Wir sind wieder mal begeistert. Direkt am Strand schlagen wir unsere Zelte auf. Bei Bier und Rotwein lassen wir diesen erlebnisreichen Tag ausklingen. Alkohol ist heute kein Problem, denn morgen ist ein Ruhetag eingeplant.
Auch die Ruhetage werden für irgendetwas genutzt. Schrauben, Entspannen; wir erkunden das nahegelegene Krankenhaus das die Gegend im Umkreis versorgt. Natürlich ist dort auch eine kleine Kirche zu finden.
Auf dem Rückweg geraten wir in eine Feier der Leute im Dorf. Was wird hier gefeiert? Keine Ahnung. Es sieht nach einer Hochzeit aus. Die Musik ist afrikanisch, laut und rythmisch. Am liebsten würde ich mitfeiern, aber meine Frau hält mich zurück ...
Besprechung: Morgen geht's raus aus Tansania und rein nach Malawi. Die Etappe ist ca. 280 km lang, davon 40km Piste. In Tansania fahren, wie immer eigentlich, viele Piki-Piki's. Das sind kleine Motorräder mit ca. 100 cm³ Hubraum. Man kann ne Menge damit transportieren. In Malawi begegnen uns fast nur Fahrräder. Wir wissen jetzt warum!
Das letzte was wir an der Grenze sehen ist eine leere Tankstelle.
Wir sagen Bye Bye Tansania - Welcome Malawi.